Station A6/1
Station A6/1 Drogenstation für Erwachsene
Unser Behandlungsangebot bezieht sich auf eine suchtspezifische Entzugstherapie von illegalen Drogen. Es beschränkt sich dabei nicht allein auf die medikamentös gestützte körperliche Entgiftung. Visiten, die Abklärung und Behandlung von Begleit- und Folgekrankheiten, psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche (psychotherapeutisch-psychoedukatives Therapieprogramm) werden ergänzt durch Ergotherapie, kognitives Training, physiotherapeutische Maßnahmen, das Training sozialer Kompetenzen, die Unterstützung zur Aufarbeitung und Lösung individueller Probleme und gemeinsam mit der Gruppe geplante Freizeitaktivitäten.
Behandlungsvoraussetzungen sind eine ärztlich begründete Notwendigkeit der Krankenhausbehandlung (Einweisungsschein) sowie die Annahme des Behandlungskonzeptes und der Stationsordnung. Bei einem telefonischen Erstkontakt des Patienten wird unser Aufnahmeprozedere erläutert und die voraussichtliche Wartezeit mitgeteilt. Die Behandlung erfolgt auf freiwilliger Basis nach einem Wochenplan mit strukturiertem Therapieprogramm auf einer geschützten Station. Die Teilnahme am Therapieprogramm ist verbindlich. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 28 Tage. Die Hausordnung regelt die Möglichkeiten zum Besuch, Ausgang, etc. Die Aufnahme erfolgt am Aufnahmetag möglichst bis 10:00 Uhr. Ab 10:00 Uhr behalten wir uns die Weitervergabe freier Therapieplätze vor (sog. 10:00-Uhr-Regelung).
Behandlungsziele sind u. a. die Förderung der Auseinandersetzung der Patienten mit ihrer Suchterkrankung, das Erkennen von Rückfallsituationen und Erlernen entsprechender Umgangsstrategien sowie die Aufklärung über weitere suchtspezifische Behandlungsmöglichkeiten.
Individuelle Behandlungspläne werden entsprechend der Indikatoren erstellt. In Zusammenarbeit mit den Drogenberatungsstellen, Jugendämtern, gesetzlichen Betreuern und Angehörigen wird nach geeigneten Anschlussmaßnahmen gesucht; z. B. zur Vorbereitung von Entwöhnungsbehandlungen (SBS), ambulante ärztliche Behandlung, Selbsthilfegruppen und Hilfsangebote der Kooperationspartner. In Einzelfällen ist bei medizinisch-therapeutischer Indikation auch eine Direktverlinkung in eine suchtspezifische Weiterbehandlung möglich.
Eine zunehmend größere Beachtung gewinnende Patientengruppe sind Patienten mit Doppeldiagnose (Sucht und Psychose), die einer besonders intensiven akut- und anschließend rehabilitativen Behandlung bedürfen und ein eigenes Setting mit speziellen Therapieangeboten benötigen. Auf der rehabilitativen Seite unserer Station können Suchtmittelfolgeerkrankungen ebenso wie bereits vor der Sucht vorhandene psychische Erkrankungen behandelt werden. Hierbei sind speziell durch Drogenkonsum hervorgerufene, vorübergehende psychotische Zustände sowie schizophrene und schizoaffektive Grunderkrankungen eingeschlossen. In Einzelfällen können auch Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (u. a. Angst- oder Zwangserkrankungen) aufgenommen werden.
Um eine ausreichende Stabilisierung des Gesundheitszustandes zu ermöglichen, bieten wir daher - auf der rehabilitativen Seite unserer Station - eine längerfristige stationäre Behandlung an. Die Dauer des Aufenthalts richtet sich dabei nach der Schwere ihrer Erkrankung.